Erweiterung

Vitel-Hotel Meiser, Fichtenau-Neustädtlein (2012 - 2013)

Das im Jahr 2003 errichtete Hotelgebäude war bei weitem zu klein geworden. Vor allem der Ruf der Gäste nach einem vollwertigen Schwimmbad und einem großzügigerem Wellnessbereich wurde immer lauter. Somit stand eine umfangreiche Erweiterung des Hotels an. Das Raumprogramm war deutlich größer, als das des bestehenden. Da in der Grundrissfläche nicht unbegrenzt Platz zur Verfügung musste der Neubau um zwei bis drei Stockwerke höher werden als der Bestand. Als zentrales Verbindungsglied zwischen Alt- und Neubau entwarfen wir einen 32 m hohen Turm, durch den wir erreichten, dass die beiden sehr unterschiedlich hohe Gebäudeteile harmonisch zusammengefügt werden konnten. Gleiche Detailausbildung und ähnliche Formensprache machen das gesamte Gebäude zu einer Einheit. 
Um Raum für die aufwändige Schwimmbadtechnik, eine hoteleigene Wäscherei sowie notwendige Lager- und Funktionsräume zu schaffen, errichteten wir ein etwa 4 m hohes Untergeschoss, was fast vollständig im Grundwasser liegt. Unerwartet harter Fels im Untergrund führte zu einer annähernd 2-monatigen Bauzeitverlängerung. Dennoch schafften wir es das Gebäude im Zeitraum von Mitte Juni 2012 bis zur Eröffnung Mitte August 2013 in kurzer Bauzeit fertig zu stellen.
Der Innenausbau wurde wieder vom österreichischen Atelier Dietmar Eberle aus Grän geplant. 
Uns oblagen die Leistungsphasen von Entwurf über Baugenehmigungsplanung, Werkplanung, Aus-schreibung und Bauleitung.

Terrassenanbau an eine Schwarzwaldvilla (2008)

An einem repräsentativem Wohnhaus im Schwarzwald war nach knapp 30 Jahren der in Douglasienholz errichtete Balkon teilweise stark vermorscht an der Grenze zur Baufälligkeit. Eine Balkonerneuerung stand daher unmittelbar an. Da auf Grund der extremen Hanglage keine unmittelbar dem Wohnen im Erdgeschoss zugeordnete Terrasse möglich war, schlugen wir vor, den Balkon erheblich größer auszu-führen, quasi als teilweise das Haus umgreifende Terrasse. Der zum Teil unmittelbar am Haus stehende sehr alte Baumbestand in Form von Nutzbäumen und Rotbuchen musste ebenfalls berücksichtigt werden.
Da das Haus in seiner Südfassade betont mittensymmetrisch angelegt ist, wollten wir diese Mitten-symmetrie aufgreifen. Aus den bestehenden Bäumen heraus ergab sich die geschwungene Grundform, die seitlich die Symmetrie aber verlässt und hier in eine rechteckige Terrasse im Schatten einer alten Buche übergeht. Die Stahlkonstruktion wurde so konstruiert, dass sie ausschließlich auf vorhandene Fundamente bzw. Fundamentvorsprünge des Hauses und Stützmauer des seitlichen Gartens abgelastet werden konnte. Somit konnten wir vermeiden, dass in dem schwierigen Gelände irgendwelche zusätzli-chen Fundamentgrabarbeiten, die das Vorhaben unnötig verteuert hätten, erforderlich wurden. 
Für die Balkongeländer haben wir sämtliche vorhanden Glasplatten der alten Brüstung wiederverwen-det. Der Belag besteht aus Lärchenholz aus dem Schwarzwald. Die Gesamtfläche der Terrassen beträgt insgesamt 96 m². Hierdurch entsteht eine großzügige Wohnraumerweiterung, wodurch das großzügig gestaltete Innere sich auch im Außenbereich wiederfindet. 
Gefertigt wurde der Balkon von der Crailsheimer Firma Kellermann. Die Konstruktion wurde komplett in der heimischen Werkstatt vorgefertigt und lackiert. Montiert wurde die Stahlkonstruktion vor Ort in 2 Arbeitstagen. Das Aufbringen der Holzschalung durch einen örtlichen Zimmermann dauerte 3 Tage, die Montage des Geländers wiederum 1 Tag. Somit war der gesamte Balkon innerhalb einer Woche errichtet und benutzbar.

Ansicht vom Garten auf den neuen Balkon
Ansicht vom Garten auf den alten Balkon
Montage durch die Firma Kellermann

St. Georg: barrierefreie Zugänge, WC-Neubau (2013 - 2014)

Die auf einem umlaufenden Mauersockel über dem Ort thronende Pfarrkirche St. Georg in Stimpfach war bisher nur über Treppen erreichbar. Die Zugänglichkeit mit Gehbehinderung war ohne fremde Hilfe nicht möglich. In eine vorhandene Abstufung bei der Kirchhofmauer wurde eine barrierefreie Rampen-anlage integriert. Hier war immerhin ein Höhenunterschied von 3 m zu überwinden. Die Gestaltung wurde bewusst nicht historisierend mit Muschelkalk oder ähnlichem ausgeführt. Es wurde eine Stahlbe-tonkonstruktion gewählt, die Oberfläche wurde aber steinmetzmäßig bearbeitet und gestockt bzw. in der Fläche gespitzt. Die Oberfläche wirkt dadurch natursteinhaft und wird positiv gesehen. Die Gestal-tung und die Ausführung erfährt allgemein volle Anerkennung bzw. Wohlgefallen in der Gemeinde.

In der barocken Kirche St. Georg finden auch häufig Konzerte statt. Deshalb wurde von der Kirchenge-meinde der Wunsch geäußert, in diesem barocken und mittelalterlichen Ensemble ein barrierefreies WC zu errichten. Ein Anbau an die barocke Kirche wurde seitens des Landesamtes für Denkmalpflege abgelehnt. So entschieden wir uns für einen Neubau abgerückt von der Kirche. Der Neubau sollte aller-dings eine eigenständige moderne Gestaltung haben. Ein unmittelbar neben dem Standort gelegenes Denkmal zu Ehren der Gefallenen der beiden Weltkriege war zu berücksichtigen. Gewählt wurde für das WC-Häuschen mit angebautem Gartengeräteraum eine organische Grundform. Die jetzt noch nackte Seite zum Denkmal hin wird mit immergrünem Efeu dauerhaft begrünt.

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© Matthias Weinrich